Die 1. Brut ging in die Binsen..

Diskutiere Die 1. Brut ging in die Binsen.. im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Es waren 7, diesen habe ich heute entsorgt. 1JV ist noch im Nest...wird es aber wohl auch nicht schaffen.
Gast 20000

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Es waren 7, diesen habe ich heute entsorgt. 1JV ist noch im Nest...wird es aber wohl auch nicht schaffen.
 

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Insektenmangel und überbordende Fütterung der JV mit Rindertalg. Der Unterbauch des JV auf dem Foto war zermatscht.
 
Der gesunde Menschenverstand und die dauernden Anflüge an die Meisenknödel. Dann hätten wir noch die Temperaturen der letzten 10 Tage.
 
Hm...ich vertraue eher der Wissenschaft, als dem "angeblich" gesunden Menschenverstand.
Die sagt im übrigen zwar, dass Winterfütterung den Bruterfolg oft negatv beeinflusst, aber nicht, dass Fettfutter bei der Aufzucht schadet.
 
Bei mir das gleiche Spiel, von vier Kästen waren drei belegt, einer mit Blaumeisen und zwei mit Kohlmeisen. Schlupf war ziemlich genau zum Kälteeinbruch und somit ziemlich sicher alle tot.
Mir stellt sich jetzt seit Tagen die Frage sollte ich die Kästen ausräumen oder einfach so lassen und die Meisen überbauen die alte Brut einfach. Wie macht ihr das?
 
ich würde da nichts dran machen

Habe vorhin "unsere" Blaumeise in den Kasten fliegen gesehen, offenbar mit Futter im Schnabel, mal sehen, ob sie Erfolg haben .... :+keinplan
 
Da haben hier die Kohlmeisen ja richtig Glück gehabt. der Kasten hängt an der Hauswand, regengeschützt und füttern tu ich gefrostete Larven neben dem normalen Futter.
Auch die Blaumeisen beim Nachbarn, Rotkehlchen und Heckenbraunellen scheinen Nachwuchs zu haben. Wenn es draußen friert sind kaum Insekten oder Larven unterwegs.

Ich kann auch nur abwarten.

Mir stellt sich jetzt seit Tagen die Frage sollte ich die Kästen ausräumen oder einfach so lassen und die Meisen überbauen die alte Brut einfach. Wie macht ihr das?

Ich hatte erst einmal den Fall und hab den Nistkasten ausgeräumt. Es erfolgte eine zweite Brut.
 
Ich finde das immer ganz furchtbar, wenn die Kleinen schon sterben müssen, bevor sie die Welt richtig gesehen haben :heul:
Unsere Blaumeisen fliegen fleißig ihren Nistkasten an. Dort scheint alles in Ordnung zu sein. Wie weit die anderen in ihren Kästen sind, weiß ich nicht, hoffe aber, dass sie noch auf den Eiern sitzen und diese wärmen.
Wenn bei uns nachweislich tote Vögel in den Kästen sind, vergraben wir sie im Garten und räumen alles aus. So wird der Wohnraum wieder frei und einladend (ich möchte auch nicht über einer Leiche wohnen), und es sammeln sich keine Parasiten.
 
Bei uns brüten Kohlmeisen und Blaumeisen. Sie piepsen schon sehr laut im Kasten und werden bald ausfliegen.
 

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Moin moin,

der gesunde Menschenverstand und auch alle Erfahrungswerte/Untersuchungen von Tierärzten/Pflegestellen zeigen, dass Nestlinge, die natürlicherweise mit Raupen und anderen weichen, stark protein- und wasserhaltigen Insekten gefüttert werden, massiv durch das angebotene Winterfutter geschädigt bzw. umgebracht werden.
Ich denke, dass dadurch wesentlich mehr Bruten zugrunde gehen als durch schlechtes Wetter und Prädatoren. Hier ist es auch jedes Jahr dasselbe Spiel, uneinsichtige Nachbarn füttern das ganze Jahr talggetränkte Haferflocken, Knödel, Erdnussbruch und anderes ungeeignetes Futter. Ich sehe doch mit eigenen Augen die Vogeleltern mit diesem scheiß Zeug zum Nest fliegen, die Nestlinge damit füttern und kurz darauf wird es still und die Brut ist tot. Wenn die Nestlinge schon recht stark verwest sind, findet man sogar die unverdaulichen Futterbestandteile wie Nussstückchen und Sonnenblumenkerne zwischen den Knochenresten.
Sterbende und frisch tote Nestlinge wurden schon zigfach tierärztlich untersucht und dabei fand man ein komplett verstopftes, entzündetes Verdauungssystem, voll von dem unverdaulichen Zeug was im Endstadium schon in Fäulnis übergeht und einen extrem langsamen qualvollen Tod der Nestlinge bedeutet.

Hm...ich vertraue eher der Wissenschaft, als dem "angeblich" gesunden Menschenverstand.
Die sagt im übrigen zwar, dass Winterfütterung den Bruterfolg oft negatv beeinflusst, aber nicht, dass Fettfutter bei der Aufzucht schadet.

Hallo Ingo,

ich möchte mal bitte die wissenschaftlichen Untersuchungen sehen, die belegen, dass die Nestlinge insektivorer Vogelarten durch die Fütterung mit Winterfutter wie Rindertalg, Meisenknödeln, Erdnussstücken etc. nicht geschädigt werden.
Du schmeißt da etwas ganz arg durcheinander. Der Bruterfolg vieler Vogelarten wird allein durch die Winterfütterung im Winter schon negativ beeinflusst. Die Gabe dieses Winterfutters auch zur Brutzeit ist gar nicht Gegenstand dieser Untersuchungen. Wer sollte solche Tierversuche auch machen wobei Nestlinge geschützter Arten einem qualvollen Tod ausgesetzt werden.
Durch die vielen uneinsichtigen Winterfütterer zur Brutzeit ist draußen ein riesiges Freilandlabor.
Als Biologe und Terrarianer sollte Dir das doch alles bewusst sein.
Fütterst Du Deine Reptiliennachzuchten mit Rindertalg und Fettflocken oder gibst Du Deinen Graupis zur Aufzucht Meisenknödel, Rindertalg und Fettflocken aus dem Supermarkt.

Zum Glück trifft es fast nur die häufigeren Arten wie Kohl- und Blaumeise, Kleiber, Buntspecht, Star von denen Exemplare zuwandern können aus Gegenden wo sie noch Bruterfolg haben. Dadurch sieht es für den Laien immer so aus als wäre Alles in bester Ordnung.
Schön ist das Ganze trotzdem absolut nicht und nur weil es Wildvögel sind, die niemandem gehören, muss man das nicht so lapidar abtun und mit irgendwelchem rausgekramten Halbwissen diskutieren, während man den Vögeln in der eigenen Voliere natürlich die beste Versorgung auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angedeihen lässt.

Wenn man den Vögeln draußen zur Brutzeit durch schwierige Phasen helfen möchte, gibt es super Möglichkeiten wie das Anbieten von gefrosteten, frisch aufgetauten Insekten wie Mehlwürmer, Buffalowürmer, Pinkimaden, Heimchen oder auch lebende Insekten wie Mehlwürmer, Buffalowürmer etc., die man vorher z. B. mit Möhren, Löwenzahn, Fischfutterflocken etc. gut angefüttert hat. Die frischen Insekten können die Nestlinge gut verwerten und damit kalte, nahrungsarme Phasen überstehen. Zusätzlich suchen die Altvögel immer noch Insekten in der Natur wodurch die Nestlinge auch die Nährstoffe erhalten, die man mit den zugefütterten Insekten nicht anbieten kann. In dieser Form kann man optimal helfen, gerade Arten wie Haus- und Feldsperling, die immer seltener werden weil sie in der ausgeräumten und asphaltierten Landschaft viel zu wenig Aufzuchtfutter für ihre Jungen finden.

@Sammyspapa : die Kästen sollten umgehend komplett ausgeräumt werden, wenn klar ist, dass die Brut tot ist. Kästen mit verwesenden Nestlingen sind für die Vögel unbrauchbar und werden gemieden. Mit etwas Glück fangen die Vögel dann noch mal eine Ersatzbrut an, die vielleicht mehr Glück hat. Ein neues, sauberes Nest haben sie in wenigen Tagen fertig.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Da hier nur noch 2 JV vorhanden waren darf man man mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die anderen JV bereits von den AV aus den NK entfernt wurden. Erst kurz vorm Ausfliegen verstorbene JV können oft nicht mehr durch den Einflug gezogen werden und verbleiben im NK.
 
Das Problem ist, man findet tote Jungvögel und in den Mägen Rückstände von Futter. Ob sie an dem Futter gestorben sind oder z.B. an Vergiftungen durch Pestizide wird nicht untersucht. Vögel suchen sich nicht nur im eigenen Garten ihr Futter und wenn der Nachbar Pestizide versprüht ist das Drama vorprogrammiert.

Aber die Altvögel füttern nur normales Vogelfutter wenn Insektennahrung rar ist. Ohne eine Fütterung hätten sie zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich noch gar nicht gebrütet.
Das zweite ist es wird nur eine Insichtnahme durchgeführt, aber keine weitergehenden Analysen. Futter hängt bei den meisten viel zu lange so das sich Bakterien und Pilze schon mal tummeln können.

Es war warm, und es gab Insekten dann kam ein Kälteeinbruch und plötzlich fehlte das Futter. Also wird in der Not alles verfüttert, auch ungenießbares aus dem Abfall. Auf Dauer führt das zum Nährstoffmangel. Kurze Perioden können normalerweise überbrückt werden

Ich konnte beobachten, das Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Fett etc von den Altvögeln gefressen wurde und die Jungvögel bekamen die Larven. Selbst Elstern haben sich an der Futterstelle den Bauch vollgefressen, aber die Larven zum Nest transportiert und zwar nach Papageitaucher Art den Schnabel voll.

Man macht es sich zu einfach, und sieht nur eine Ursache, aber diese können vielfältig sein. Es existieren keine einschlägigen Untersuchungen.

Ohne eine Winterfütterung würden viele Bruten ausbleiben da die Vögel schon geschwächt sind.

Eine Zufütterung während der Brutzeit sollte immer Körnerfutter und gefrostete oder lebende Larven bereitstellen.
 
ich möchte mal bitte die wissenschaftlichen Untersuchungen sehen, die belegen, dass die Nestlinge insektivorer Vogelarten durch die Fütterung mit Winterfutter wie Rindertalg, Meisenknödeln, Erdnussstücken etc. nicht geschädigt werden.
 
Man sollte doch mal beachten das das Insektenaufkommen um über 50% abgenommen hat...wenn wir damit hinkommen?
Wenn nun durch Kälteeinbruch von ca..2 Wochen gar keine Insekten zur Verfügung stehen und auf Fett zurückgegriffen wird, so wird das für JV der Insektenfresser fatale Folgen haben.
Selbst wenn Körnerfresser, die sich hauptsächlich von kohlenhydratenhaltigen Saaten ernähren zu viel Ölsaaten bekommen, da reichen schon 20% aus, führt das zu Stoffwechselstörungen mit Leberentzündungen oder auch Nervenschäden...siehe auch Koordinationsschwierigkeiten, die zum Tode führen können.
Dazu gehören Prachtfinken, etliche Sittiche und auch zum Teil Agaporniden. Dieses Thema zieht sich doch wie ein roter Faden durch viele Beiträge.
Aber auf einen JV von Insektenfressern , der während der Wachstumsphase ausschließlich mit Fett ernährt wird, hat das natürlich keinerlei Auswirkungen...
Manchmal!!!
 
Moin moin,

Professor Peter Berthold, langjähriger Leiter der Vogelwarte Radolfzell befürwortet jedenfalls die ganzjährige Verfütterung von Fettfutter und promoted das fleissig.

Ich dachte immer, der einzige, dem definitionsmäßig Unfehlbarkeit attestiert würde, wäre der Papst.

Diese "Studien" sind jetzt eher ein schlechter Scherz, plappern großteils Bertholds Meinungen und Einschätzungen nach.
Dass sich die Bestände der Vögel im Bereich der immer gefüllten Futterstellen erhöhen ist wohl logisch. Die wandern halt aus anderen Gegenden zu. Über den Bruterfolg am Ort kann damit überhaupt keine Aussage getroffen werden. Die vielen toten Nestlinge werden einfach mal anderen Ursachen zugeordnet, ohne irgendeinen Beweis. Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun, wohl aber mit persönlichen Einschätzungen und Populismus.

Jeder vernünftige Züchter weiß, wie sich eine solche Fütterung auf die Nestlinge insektivorer Arten auswirkt. Sämtliche Pflegestellen für in Not geratene Vögel, wissen das auch.

Ich habe in meinem letzten Beitrag vernünftige Lösungen genannt, wie man den Vögeln zur Brutzeit gut helfen kann.

Mehr kann ich nicht machen.

Es muss jeder selbst wissen, wie er mit den letzten Resten unserer heimischen Natur umgeht und eine eigene Einsicht finden.


Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Thema: Die 1. Brut ging in die Binsen..
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