Aber um beim Thema zu bleiben-in dem Beitrag sieht man tatsächlich eine Wunde.Wo sind die vielen anderen Wunden,die beim normalen Rausreisen,außerhalb der Mauser enstehen?Wo sind die Bilder ,die die "entsetzliche Tierquälerei" dokumentieren sollen.Der Beitrag lebt von der Sprache.Wenn ich beim Schafscheren zusehe,sieht es auch nicht anders aus,da fließt in der Regel mehr Blut-bloß ist wahrscheinlich noch keine Tierschutzorganisation auf den Dreh gekommen von entsetzlicher Tierquälerei zu sprechen.4Pfoten geht aber gegen einen Bettenhersteller vor,nicht gegen die Gänsehalter.Die Ungarn werden also weitermachen.Was hat das also mit Tierschutz zu tun?Genausogut kann man gegen einen Bäcker klagen,weil er Eier aus Käfighaltung verwendet-das ist auch nur in D verboten.Es ist wohl offensichtlich das es 4Pfoten um Geld geht und nicht um Tierschutz-ich wiederhole mich gern-sonst wären sie gegen das in Ungarn erlaubte Rupfen vorgegangen.Wenn ich solche Berichte sehe,muß ich immer an greenpeace und Lidl denken und 4 Pfoten hofft wahrscheinlich,das es genauso ausgeht.Holger
hallo erstmal an alle, ich bin durch den lebendrupfbeitrag auf dem forum aufmerksam geworden. ich kenne jemanden von vier pfoten und werde mal vorschlagen, dass wenn jemand da zeit für forenbeiträge beantworten hat, sich hier registriert und zu mindest auf einmal viele fragen einmalig beantworten kann.
aber da ich selber vier pfoten unterstützer bin und regelmässig kontakt mir denen pflege, kann ich paar eure fragen zu mindest so, wie ich das weiss beantworten.
1. vier pfoten hat selbstverständlich viel mehr als eine verletzung dokumentiert. leider ist das beim lebendrupf (oder mauserrupf/harvesting/federernte) immer der fall. verletzungen sind nicht die ausnahme sondern leider die regel. die fernsehsender wollen aber bewusst auf solche grausame szenen verzichten, weil das die einschaltquoten enorm senkt.
ich selber schalte oft weg, wenn es mir zu grausam wird, wenn zum beispiel tiere geschlachtet werden.
2. die gänse werden grundsätzlich in der mauser gerupft. anders ist das gar nicht möglich den tieren die federn und daunen rauszureissen. das problem ist, dass der mauser ein fliessende übergang ist, das wird hier wohl jeder wissen. die federn werden nicht bei jedem tier bei einer herdengrösse von 5000-8000 tieren auf dem tag genau auf einmal locker und die tiere lassen schon gar nicht an dem tag von natur aus auf einmal ihr ganzes federkleid liegen.
das rupfen findet aber an einem tag statt. es wäre unwirtschaftlich die rupfer über tage hinweg auf dem farm zu kutschieren, und es wäre auch tierquälerei, die gänse tag täglich in der mauserzeit in den stall zu treiben, und von den rupfer am hals packen zu lassen und mit der angeblich schonende "bürstmethode" ihre federn auszukämmen. mal davon abgesehen, dass man die federn erst entfernen müsste um an die daunen ranzukommen, ist das völlig unrealistisch.
3. gegen das leid der schafe setzt sich peta aktiv ein.
http://www.peta.de/web/schafe.571.html
4. lebendrupf ist in ungarn erlaubt, laut ungarisches tierschutzgesetz. vier pfoten führt seit 2 jahren eine erfolgreiche kampagne gegen den lebendrupf, wonach gerade in ungarn die anzahl der gerupften gänse um 98% ! zurückging!
deshalb richtet sich vielleicht auch diese aktuelle aktion nicht gegen ungarische gänsehalter, die noch ihre gänse rupfen, sondern gegen die abnehmer, (nicht nur böhmerwald) die diese tierquälerei absichtlich herbeiführen.
im enddeffekt bestimmt die nachfrage das angebot. wenn konsumenten keine daunen und federnbetten mehr kaufen wollen, wird es auch kein lebendrupf mehr geben. auf der ganze welt nicht. wenn die bettenfirmen endlich die finger vom lebendrupfware lassen könnten, so würde kein ungar, kein pole und kein chinese mehr gänse rupfen. solange sie das aber verkaufen können, werden sie das weitermachen.
- es sei denn,lebendrupf wird in der eu verboten, so hört das zu mindest hier auf.
wenn die eu endlich begreift, dass es nur eine art der feder und daunengewinnung am lebendigen tier existiert und nur eine art rentabel ist, nämlich das, was vier pfoten schon zig mal dokumentiert hatte, wird der ungarische bauer die tiere nur noch nach dem tode im schlachthof rupfen lassen.
4. ökonomische aspekt: es wird weniger daunen und federn auf dem markt kommen, da man die gänse lebendig biszur 4 mal rupfen kann und nur einmal nach dem schlachten. die preise für schlachtrupfware wird steigen, und die bauern verdienen damit zu mindest mehr als bisher.
5. es wurde nicht nur böhmerwald, sondern die firma rohdex in münchen und die firma karl sluka (weiss nicht wo) auch erwischt dabei, wie sie rupffedern bestellt hatten. (erste zwei firmen wurden beliefert) laut beweise von vier pfoten, haben aber mehrere firmen lebendrupfware haben wollen, es gab nur keine federn mehr.
siehe hier
http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/abendschau/gaense-dette-verbraucher-ID1290510690478.xml
6. vier pfoten ist gegen den lebendrupf in ungarn per anzeige vorgegangen, es ist aber nichts passiert. man hat geantwortet, dass es erlaubt sei und fertig. ich glaub 4pfoten wurde sogar zurück angezeigt oder sowas. habs mal irgendwo gelesen, wenn ichs finde, poste ich das hier.
7. im aktuellen pressemitteilung schreibt vier pfoten, dass sie jeden farm anzeigen werden, das lebendrupf betreibt. egal wo es in der eu passieren soll.
8. und ja, sicherlich wäre es toll, wenn noch mehr menschen tierschutzorgas spenden würden, (es ist im prinzip geschmackssache welchen) schliesslich kosten gerade solche aufdeckungen eine stange geld. ich hoffe, dass viele, die den bericht gesehen haben vor allem aber auf daunen produkte verzichten werden.
alles gute!
pinky