Hallo zusammen,
Vorab die versprochenen Fotos:
Jenny hat noch arge Lücken im gefieder und richtige lange Schwungfedern wird sie wohl erst in ein paar Monaten bekommen, nach der zweiten oder dritten Mauser, aber im vergleich sieht sie schon um einiges besser aus.
Gizmo hingegen hat sich sprichwörtlich "gemausert". Wenn man die Bilder von heute sieht, glaubt man kaum, dass er bis vor einigen Wochen keine 10cm fliegen konnte, weil ihm die rechte seite seines Flügels gefehlt hat (federnmäßig). Auf den Fotos sieht man ganz toll, dass er keine Lücken mehr im Bauchgefieder hat, und außredem tolle lange Schwanzfedern, ungelogen, seine sind die längsten von allen
Damit du aber nicht auf falsche Wege geleitet wirst: Heilen kannst du die Krankheit leider nicht. Nur verbessern. Und schon bei der nächsten Mauser kann es passieren, dass wieder alles zugrunde gerichtet wird. Außerdem spricht jeder Vogel anders auf die von mir durchgeführte "therapie" an- ich hatte bisher eben auch Glück.
Mein Fütterungsplan sah eben wie gesagt vor:
3 Wochen lang Aviconcept (dazu hab ich dann drei von den Messbechern unter eine drei Wochenration Futter gemischt und gut durchgeschüttelt. Das Pulver hängt sich dann an die Körner und sie nehmen es sehr gut auf. Eine Überdosierung kannst du damit keinesfalls erreichen, aber bei ständiger Zufuhr erhalten sie eine gute menge davon.)
Dann war eine Woche Pause, normales Körnerfutter ohne zusätze
3 Wochen siehe oben nur mit Aviconcept
Während der gesamten zeit immer ein bis zweimal Vitacombex ins Wasser.
Nach drei Solchen Intervallen hab ich immer eine zweiwöchige Pause eingelegt, erfahrungsgemäß haben die Pieper in der zeit leicht gemausert und vor allem die schlechten Federn abgeworfen.
Leider nimmt Jenny fast kein frisches Obst/Gemüse an, so dass die Vitamintropfen sowieso indiziert wären. Wenn deine Kleine aber Frisches frißt, dann reicht auf jeden Fall einmal die Woche VC, denn Vitamine nimmt sie ja dann über das Grünzeug auf.
Alle drei Wochen gibt es bei mir auch Keimfutter, das hat zwar angeblich nicht mehr Vitamine als das ungekeimte, aber es hilft den Piepern erfahrungsgemäß bei der Mauser. Außerdem gibts ab und an Eifutter, gerade bei so verletzunggefährdeten Vögeln ist es gut, wenn sie sich früh an Weichfutter gewöhnen, weil du ihnen da Medikamente prima untermischen kannst.
jetzt zu deiner frage bezüglich der Schmerzen:
ich hab gemerkt, dass es ihnen eigentlich nicht weh tut, die feder zu verlieren, was aber Schmerzen bereitet, ist das Ziehen der stecken gebliebenen Kiele, oder auch wenn sich die feder abknickt, ohne gleich rauszugehen, dann schreien sie auch vor schmerzen. das Ziehen der Kiele ist unter Umständen erforderlich, wenn sie entweder noch nachbluten, oder wenn du feststellst, dass ein älterer Kiel sich entzündet (Vogel schont die Stelle beim Putzen, spreizt betreffenden Flügel ab ect. außerdem kannst du oft mit bloßem Auge eine leichte Schwellung erkennen - auch Eiter sieht man recht gut. Bei Zweifeln drück einfach leicht auf die Stelle, wie wenn du einen Pickel ausdrücken möchtest, aber ganz sanft. Tritt irgendeine Art von flüssigkeit aus, muss der Kiel weg. Leider hast du dann die Probleme der Narbenbildung, aber das kannst du nicht wirklich verhindern. Am besten ist Prävention, das heißt eben, sehr sehr viele Äste in einen recht niedrigen Käfig, so dass der Kleine nicht abstürzen kann und sich im Zweifel im weichen Laubwerk abfängt. Ein weiteres Problem bei solchen Vögeln ist nämlich, dass sie immer wieder versuchen, doch loszufliegen, dann abstürzen und sich bei diesen Stürzen häufig gehirnerschütterungen zuziehen.
Das wurde ja ne richtige wissenschaftliche Abhandlung... *verlegen schau*
Wenn ich zu aussschweifend wurde, tuts mir leid, aber gerade zu dem Thema gibts wahnsinnig viel zu sagen...
Anbei noch die Bilder:
Liebe Grüße