Nur zur Info (vielleicht schaut ja doch irgendwann mal ein Taranta-Halter mit nem Rupfer hier auf):
Rupfende Tarantas haben ihr Verhalten meist schon als Küken im Nest erlernt, weil sie dort von ihren Eltern gerupft wurden. Es ist also ein erlerntes Verhalten, welches so auch an die Jungvögel weitergegeben wird.
Ein anderer Grund kann (!) der Mangel an Chitin sein, welches die Tarantas in freier Wildbahn mit dem Fressen von Insekten auf ganz natürliche Weise aufnehmen. Die hier angebotenen Agaporniden-Futtermischungen enthalten aber keine Insekten und dieses Problem ist sogar unter Züchtern oftmals unbekannt.
Hier kann man Abhilfe durch das Verfüttern von getrockneten Insekten schaffen, welche man dem Obst, Gemüse oder auch dem Körnerfutter zufügt. Lebende Insekten werden von Tarantas in Gefangenschaft selten angenommen.
Dem Rupfen kann entgegen gewirkt werden, indem man
- die Kahlstellen des Vogels (ausgenommen Schnabel, Augen, Beine) mit Penaten- oder Nivea-Cremé einschmiert. Nicht zuviel, sondern eine leichte Schicht. Das Fett ist gut für die Haut und damit für die Federneubildung und durch das darin enthaltene Parfum wird der Vogel vom weiteren Rupfen abgehalten
- den Vogel, insbesondere die Kahlstellen und neu heranwachsende Federn (Federkiele) mit Silberpuder bestäubt. Wichtig ist, dass der Vogel hiervon nichts (!) in seine Augen bekommt!
- Olivenöl ins Körnerfutter gemischt wird. Gerade soviel, dass die Tagesration im Napf leicht mit dem Öl benetzt ist. Als Kur zu verwenden, nicht dauerhaft.
- Bene Bac (für Hunde) in Pulverform dem Futter - am besten dem Grünfutter - beigemischt wird.
Natürlich sollten andere Faktoren, welche für das Rupfen verantwortlich sein könnten, ausgeschlossen werden. Dies können organische Ursachen ebenso sein wie Langeweile, Stress oder gerupft werden durch einen anderen Vogel. Während oder kurz vor der Brut rupfen sich Taranta-Hennen oftmals einige Brustfedern heraus, um damit ihr Nest zu polstern. Dies ist ganz normal und erfordert kein Eingreifen durch den Menschen.
Bei rupfenden Hennen, welche ein Gelege bebrüten, ist darauf zu achten, dass sie evtl. schlüpfende Küken nicht versehentlich durch das Rupfen dieser verletzen. Einige Züchter rupfen daher schon im Vorfeld die Federchen der Küken, in seltenen Fällen muss die Henne von ihrem Nachwuchs getrennt werden. Ein guter Zuchthahn wird seine Brut dann alleine großziehen. Dies darf aber in keinem Fall VOR dem 4. Tag geschehen, da in den ersten drei Tagen ausnahmslos die Henne füttert, erst ab dem 3. Tag (also mit Beginn des 4. Tages) füttert auch der Hahn den Jungvögeln zu.
Erfahren habe ich nun, dass die Zugabe von Obstessig ins Trink- und Badewasser nicht empfehlenswert ist und nur für Vögel in Außenvolieren in Frage kommt.
Liebe Grüße
morrygan