R
Rufi
Neuling
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Hallo allerseits,
Ich bin neu in diesem Forum und weiß auch nicht warum ich das tue, aber ich möchte gerne das Folgende teilen.
Ich habe vor etwa 2,5 Jahren meinen Halsbandsittich (Rufus) im Gemeinschaftsgarten unserer Wohnanlage gefunden. Der arme hat versucht wegzufliegen, aber sein linker Flügel war gebrochen. Zu dem Zeitpunkt war er ein Jungvogel der vermutlich aus dem Nest gefallen/gesprungen und unglücklich auf den herausstehenden Baumwurzeln gelandet ist. Ich habe ihn zum Arzt gebracht, aber leider war der Flügel schon falsch zusammengewachsen. Damit war Rufi handicapped. Ich habe mich dann um den kleinen gekümmert.
Es hat 1 Jahr und endlos viele Bisse und Blut gedauert bis ich sein volles Vertrauen erlangt hatte. Ich habe immer versucht darauf zu achten ihn nicht zu überforden und musste ihm das Essen und Trinken auch beibringen bzw. dazu ermutigen. Wegen seinem Handicap hat der Flügel immer den Schwanz nach unten gedrückt, weswegen ich ihn, soweit es möglich war, auch oft waschen und duschen musste damit er beim Putzen nicht seinen Stuhl in den Mund bekommt. Nach etwa einem Jahr wurde Rufus gesprächiger und zutraulicher. Er kam mit seinem Schnabel an meine Nase und mein Kinn und hat tolle Geräusche gemacht. Wir haben Kopf an Kopf gekuschelt und auf meiner Schulter ging es ihm besonders gut. Sein Vertrauen war so groß, dass ich ohne Probleme ihn auf den Rücken in meiner Hand legen konnte oder in seinen Mund greifen konnte. Wenn er bei anderen war, egal wie gut er sie kannte und wie lange ich weg war, wollte Rufi immer wieder zu mir.
Wenn ich von der Arbeit kam konnte ich vom Parkplatz pfeifen und er wusste sofort, dass ich da bin und ist ausgeflippt. Im Winter habe ich ihn normalerweise in einen zweiten Käfig reingeholt, aber diesen Winter musste er leider draußen bleiben, da unsere Familie Zuwachs bekommen hat und wir Platzmangel in der Wohnung haben. Der ganze Vogeldreck wäre da kontraproduktiv für die schon durch Corona gestresste Situation. Wir wollen gerade umziehen und ich hatte schon nach Wohnungen Ausschau gehalten, wo ich Rufus in meinem Arbeitszimmer unterbringen konnte und Platz wäre für ein Weibchen. Aber das wird nun leider nicht mehr. Ich musste vorgestern bis in die Nacht arbeiten und bin gestern erst spät aufgestanden. Ich bin dann gegen Mittag raus und habe Rufus gerufen aber als nichts kam bin ich zum Käfig und fand meinen Spatz starr auf dem Boden seines Käfigs die Augen geöffnet. Meine Frau hatte ihn 2 Stunden zuvor fressend an seinem Napf gesehen. Ich habe Rufus in einem Schuhkarton getan und später reingeholt.
Ich hatte ihn am Abend vorher reingeholt für ein wenig Familienzeit, aber er war die ganze Zeit aufgeplustert und hatte auch Durchfall, ich hatte glaube ich auch Ei gerochen als hätte man ein Ei aufgeschlagen aber nur ganz kurz so wie ein sehr sehr zarter Hauch. Natürlich war ich stutzig, aber später ist Rufus "aufgetaut" und war wieder interessiert an allem und hat auch gegessen. Vor allem an der Tapete war er mal wieder interessiert wo es mal wieder Ärger gab von mir. Aber ein "Nein das darfst du nicht" ist wohl keine deutliche Vogelsprache. Ich wollte mit einem Arztbesuch warten, weil wir ein ähnliches Verhalten schon letztes Jahr gehabt haben und das ging weg. Leider war es dieses Jahr anders.
Ich habe dieses Jahr anstatt eine Burg aus Decken zu basteln, einen großen Holzkasten gebastelt wo er drinne schlafen konnte. Der Kasten war unten und von der Seite zum Käfig offen. Weil ich in anderen Videos gesehen habe wie Außenvolieren mit Luftpolsterfolie winterfest gemacht wurden, dachte ich ich könne den Kasten auskleiden und habe 2 Lagen Luftpolsterfolie genommen und das ganze mit grünem Filz ummantelt. Es war nicht das Erste mal dass Rufus an Sachen knabbert und nicht Essbares hat er immer ausgespuckt deswegen dachte ich, dass das schon gehen wird und die Nächte hier sind nicht so kalt, also etwa um den Gefrierpunkt. Zusätzlich habe ich mit einer Decke den ganzen Käfig abgedeckt. Und der Kasten hängt da jetzt schon länger. Um ehrlich zu sein bin ich mir auch nicht sicher woran mein kleiner Schatz letzendlich gestorben ist. Ich weiß nur, dass er mir höllisch fehlt. Ich kann seit gestern nicht aufhören zu weinen und als Mann dem eingetrichtert wurde Männer weinen nicht kommt das schon einem komisch vor aber es ist mir um ehrlich zu sein ****** egal.
Dieser Vogel war mir bester Freund und Ruhepol. Als ich aufgehört habe zu rauchen vor einem Jahr konnte ich mich immer bei Rufus beruhigen und umgekehrt. Er war in meiner Obhut und angewiesen auf mich. Ich habe dermaßen versagt. Wie gesagt weiß ich nicht woran er verstorben ist, es waren auch immer andere Vögel bei ihm. Andere Alexandersittiche oder kleinere Vögel oder Tauben. Vielleicht hat er sich da was geholt, aber dann wäre doch kein Appetit da. Andererseits hatte ich wegen meiner neuen Arbeit und den Umständen derzeit viel weniger Zeit für ihn. Oft bin ich abends nur hin um ihn zuzudecken und einen Eskimokuss zu geben. Aber wenn ich mich recht entsinne war er vor allem jetzt im Winter öfter zurückgezogen. Wie gesagt hatten wir das aber letzten Winter auch. Vielleicht war es aber wirklich meine schwachsinnige Konstruktion und anstatt sowas zu machen, hätte ich lieber eine Wärmelampe besorgt.
Ich weiß nicht ob ich hier nach Vergebung oder nach Schuldzuweisung frage. Ich weiss nur, dass der für mich tollste, beste und tapferste Vogel von mir gegangen ist und ein riesen Loch hinterlassen hat. Ich war so stolz auf dieses kleine Geschenk, dass ich ihn jedem zeigen musste. Ich denke ich bin innerlich am verzweifeln und ich kann nichts tun damit er wiederkommen kann.
Mein Text ist nun sehr lang, aber es gäbe noch so viel zu diesem hammermäßigen Vogel zu erzählen. Ich wollte wohl einfach nur gerne, dass andere Menschen seine Geschichte erfahren und was für ein wunderbarer Gefährte er war. Es tut mir nur so unendlich leid, dass ich vielleicht zu blöd oder unachtsam war und er die Rechung bezahlt hat. Ich wollte alles versuchen damit es ihm gut geht und ihm immer tolle Spielzeuge, Leckereien und Zeit mit mir gegeben. In der neuen Wohnung wolte ich für ihn ein Reich erschaffen. Bitte passt besser auf eure lieben kleinen Wunder auf damit so etwas nicht so häufig passiert.
Ich habe Rufus heute mit seinen Lieblingsholzspielzeugen beerdigt. Ich habe einen Keramikblumenkübel mit 48 cm durchmesser geholt und werde im Frühjahr einen Apfelbaum kaufen und dort pflanzen. Eigentlich war ja geplant eine Spielburg in Form eines Baumes aus mehreren Ästen zu basteln.
Ich danke allen die seine Geschichte gelesen haben im Anhang sind ein paar Fotos von Rufi.
Auch wenn vielleicht mein Rufi nichts mehr davon hat, möchte mich an dieser Stelle für mein Versagen entschuldigen, aber auch für unglaubliche 2,5 Jahre bedanken.
Ich bin neu in diesem Forum und weiß auch nicht warum ich das tue, aber ich möchte gerne das Folgende teilen.
Ich habe vor etwa 2,5 Jahren meinen Halsbandsittich (Rufus) im Gemeinschaftsgarten unserer Wohnanlage gefunden. Der arme hat versucht wegzufliegen, aber sein linker Flügel war gebrochen. Zu dem Zeitpunkt war er ein Jungvogel der vermutlich aus dem Nest gefallen/gesprungen und unglücklich auf den herausstehenden Baumwurzeln gelandet ist. Ich habe ihn zum Arzt gebracht, aber leider war der Flügel schon falsch zusammengewachsen. Damit war Rufi handicapped. Ich habe mich dann um den kleinen gekümmert.
Es hat 1 Jahr und endlos viele Bisse und Blut gedauert bis ich sein volles Vertrauen erlangt hatte. Ich habe immer versucht darauf zu achten ihn nicht zu überforden und musste ihm das Essen und Trinken auch beibringen bzw. dazu ermutigen. Wegen seinem Handicap hat der Flügel immer den Schwanz nach unten gedrückt, weswegen ich ihn, soweit es möglich war, auch oft waschen und duschen musste damit er beim Putzen nicht seinen Stuhl in den Mund bekommt. Nach etwa einem Jahr wurde Rufus gesprächiger und zutraulicher. Er kam mit seinem Schnabel an meine Nase und mein Kinn und hat tolle Geräusche gemacht. Wir haben Kopf an Kopf gekuschelt und auf meiner Schulter ging es ihm besonders gut. Sein Vertrauen war so groß, dass ich ohne Probleme ihn auf den Rücken in meiner Hand legen konnte oder in seinen Mund greifen konnte. Wenn er bei anderen war, egal wie gut er sie kannte und wie lange ich weg war, wollte Rufi immer wieder zu mir.
Wenn ich von der Arbeit kam konnte ich vom Parkplatz pfeifen und er wusste sofort, dass ich da bin und ist ausgeflippt. Im Winter habe ich ihn normalerweise in einen zweiten Käfig reingeholt, aber diesen Winter musste er leider draußen bleiben, da unsere Familie Zuwachs bekommen hat und wir Platzmangel in der Wohnung haben. Der ganze Vogeldreck wäre da kontraproduktiv für die schon durch Corona gestresste Situation. Wir wollen gerade umziehen und ich hatte schon nach Wohnungen Ausschau gehalten, wo ich Rufus in meinem Arbeitszimmer unterbringen konnte und Platz wäre für ein Weibchen. Aber das wird nun leider nicht mehr. Ich musste vorgestern bis in die Nacht arbeiten und bin gestern erst spät aufgestanden. Ich bin dann gegen Mittag raus und habe Rufus gerufen aber als nichts kam bin ich zum Käfig und fand meinen Spatz starr auf dem Boden seines Käfigs die Augen geöffnet. Meine Frau hatte ihn 2 Stunden zuvor fressend an seinem Napf gesehen. Ich habe Rufus in einem Schuhkarton getan und später reingeholt.
Ich hatte ihn am Abend vorher reingeholt für ein wenig Familienzeit, aber er war die ganze Zeit aufgeplustert und hatte auch Durchfall, ich hatte glaube ich auch Ei gerochen als hätte man ein Ei aufgeschlagen aber nur ganz kurz so wie ein sehr sehr zarter Hauch. Natürlich war ich stutzig, aber später ist Rufus "aufgetaut" und war wieder interessiert an allem und hat auch gegessen. Vor allem an der Tapete war er mal wieder interessiert wo es mal wieder Ärger gab von mir. Aber ein "Nein das darfst du nicht" ist wohl keine deutliche Vogelsprache. Ich wollte mit einem Arztbesuch warten, weil wir ein ähnliches Verhalten schon letztes Jahr gehabt haben und das ging weg. Leider war es dieses Jahr anders.
Ich habe dieses Jahr anstatt eine Burg aus Decken zu basteln, einen großen Holzkasten gebastelt wo er drinne schlafen konnte. Der Kasten war unten und von der Seite zum Käfig offen. Weil ich in anderen Videos gesehen habe wie Außenvolieren mit Luftpolsterfolie winterfest gemacht wurden, dachte ich ich könne den Kasten auskleiden und habe 2 Lagen Luftpolsterfolie genommen und das ganze mit grünem Filz ummantelt. Es war nicht das Erste mal dass Rufus an Sachen knabbert und nicht Essbares hat er immer ausgespuckt deswegen dachte ich, dass das schon gehen wird und die Nächte hier sind nicht so kalt, also etwa um den Gefrierpunkt. Zusätzlich habe ich mit einer Decke den ganzen Käfig abgedeckt. Und der Kasten hängt da jetzt schon länger. Um ehrlich zu sein bin ich mir auch nicht sicher woran mein kleiner Schatz letzendlich gestorben ist. Ich weiß nur, dass er mir höllisch fehlt. Ich kann seit gestern nicht aufhören zu weinen und als Mann dem eingetrichtert wurde Männer weinen nicht kommt das schon einem komisch vor aber es ist mir um ehrlich zu sein ****** egal.
Dieser Vogel war mir bester Freund und Ruhepol. Als ich aufgehört habe zu rauchen vor einem Jahr konnte ich mich immer bei Rufus beruhigen und umgekehrt. Er war in meiner Obhut und angewiesen auf mich. Ich habe dermaßen versagt. Wie gesagt weiß ich nicht woran er verstorben ist, es waren auch immer andere Vögel bei ihm. Andere Alexandersittiche oder kleinere Vögel oder Tauben. Vielleicht hat er sich da was geholt, aber dann wäre doch kein Appetit da. Andererseits hatte ich wegen meiner neuen Arbeit und den Umständen derzeit viel weniger Zeit für ihn. Oft bin ich abends nur hin um ihn zuzudecken und einen Eskimokuss zu geben. Aber wenn ich mich recht entsinne war er vor allem jetzt im Winter öfter zurückgezogen. Wie gesagt hatten wir das aber letzten Winter auch. Vielleicht war es aber wirklich meine schwachsinnige Konstruktion und anstatt sowas zu machen, hätte ich lieber eine Wärmelampe besorgt.
Ich weiß nicht ob ich hier nach Vergebung oder nach Schuldzuweisung frage. Ich weiss nur, dass der für mich tollste, beste und tapferste Vogel von mir gegangen ist und ein riesen Loch hinterlassen hat. Ich war so stolz auf dieses kleine Geschenk, dass ich ihn jedem zeigen musste. Ich denke ich bin innerlich am verzweifeln und ich kann nichts tun damit er wiederkommen kann.
Mein Text ist nun sehr lang, aber es gäbe noch so viel zu diesem hammermäßigen Vogel zu erzählen. Ich wollte wohl einfach nur gerne, dass andere Menschen seine Geschichte erfahren und was für ein wunderbarer Gefährte er war. Es tut mir nur so unendlich leid, dass ich vielleicht zu blöd oder unachtsam war und er die Rechung bezahlt hat. Ich wollte alles versuchen damit es ihm gut geht und ihm immer tolle Spielzeuge, Leckereien und Zeit mit mir gegeben. In der neuen Wohnung wolte ich für ihn ein Reich erschaffen. Bitte passt besser auf eure lieben kleinen Wunder auf damit so etwas nicht so häufig passiert.
Ich habe Rufus heute mit seinen Lieblingsholzspielzeugen beerdigt. Ich habe einen Keramikblumenkübel mit 48 cm durchmesser geholt und werde im Frühjahr einen Apfelbaum kaufen und dort pflanzen. Eigentlich war ja geplant eine Spielburg in Form eines Baumes aus mehreren Ästen zu basteln.
Ich danke allen die seine Geschichte gelesen haben im Anhang sind ein paar Fotos von Rufi.
Auch wenn vielleicht mein Rufi nichts mehr davon hat, möchte mich an dieser Stelle für mein Versagen entschuldigen, aber auch für unglaubliche 2,5 Jahre bedanken.